Was passiert mit der Einspeisevergütung nach 20 Jahren?

Einspeisevergütung Beispiel

Die EEG-Förderung wird in den nächsten Jahren für die erste Generation von Photovoltaikanlagen auslaufen. Die Einspeisevergütung gilt für 20 Jahre ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme, danach gibt es keine Förderung mehr. Das hat zur Folge, dass die Betreiber der Altanlagen eine Entscheidung treffen müssen.
Verluste sind in jedem Unternehmen unvermeidlich.

Seit 2001 wurde in Deutschland eine große Zahl privater Photovoltaikanlagen installiert. Die Einspeisevergütung für diese Anlagen betrug damals 99 Pfennig pro Kilowattstunde, also rund 44 Cent. Nach dem Auslaufen der Förderung sinkt der finanzielle Ertrag drastisch. Wenn die Anlage 100 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbraucht, ist der theoretische Maximalertrag erreicht, was zu einer Ersparnis von 30 Cent pro Kilowattstunde führt. In der Praxis ist ein 100-prozentiger Eigenverbrauch jedoch nur mit einem wirtschaftlich weit überdimensionierten Stromspeicher möglich; ein realistisch ausgelegtes Speichersystem erlaubt etwa 60 bis 70 Prozent.

Für Anlagen über 20 Jahre macht ein Batteriespeicher sinn

Mit Hilfe von Batteriespeichern kann der Eigenverbrauch noch rentabler gemacht werden. Das Unternehmen kann dann für bis zu 70 % seines Wertes aufgekauft werden. Bei Solaranlagen, die ihre Förderung verloren haben, können Hausbesitzer leicht ausrechnen, ob sich ein Speichersystem rechnet: Es ergibt sich ein Nettogewinn von 20 Cent pro Kilowattstunde, wenn der Solarstrom aus dem Speichersystem den Netzstrom ersetzt.

Bei einer Lebensdauer von zehn Jahren und 250 Zyklen pro Jahr kann der Energiegehalt um 2.500 mal 21 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden, was 510 Euro an Stromkosten spart. Berücksichtigt man die Verluste im Speichersystem, sinkt der Wert um 10 bis 25 Prozent. Berücksichtigt man eine jährliche Strompreissteigerung von 2 %, liegt der „Ertrag“ des Speichersystems bei knapp 600 Euro. „Mittlerweile gibt es für 800 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt, inklusive Leistungselektronik und Mehrwertsteuer, Systeme mit zehn Jahren Garantie“, sagt Pöter. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis sich Ü20-Systeme lohnen, wenn die Speicher günstiger werden.“

Der Ausbau des Eigenverbrauchs lohnt sich vor allem dann, wenn bereits ein E-Auto im Einsatz ist. Danach muss kein Geld mehr investiert werden. Rund fünf Euro kostet es, mit einem Elektroauto 100 Kilometer weit zu fahren, wenn es mit dem haushaltsüblichen Stromtarif von 26 Cent pro Kilowattstunde geladen wird. Nutzt man stattdessen den eigenen Solarstrom mit Erzeugungskosten von vier Cent pro Kilowattstunde, sinken die Kosten für das gewählte Beispielauto auf weniger als einen Euro pro 100 Kilometer. Das ergibt eine Ersparnis von 80 Prozent im Vergleich zum Netzstrom. Bereits installierte Wärmepumpen können zur Erhöhung des Eigenverbrauchs gewinnbringend eingesetzt werden.


Was ist zu tun wenn die Einspeisevergütung für PV-Anlagen nach 20 Jahren ausläuft?

PV-Anlagen sind seit 2004 beliebt, aber die staatliche Förderung läuft 2025 aus. Bis zum Anschaffungsjahr 2008 wurden alle Anlagen als „Volleinspeiseanlagen“ eingestuft, die eine 20-jährige Förderdauer haben. Nach diesem Zeitraum sollte ein Systemcheck durchgeführt und gegebenenfalls die Gleichstromkabel ausgetauscht werden.

Im Ergebnis sind das Repowering als Optionsmodell, eventuell in Abhängigkeit vom Börsenpreisniveau, der Weiterbetrieb zum Eigenverbrauch als zweite Option oder die so genannte „Solarcloud“ als dritte Option denkbar.

Das Repowering-Modell kann mit einem 60-reihigen Solarmodul mit 1,65 x 1,0hm bis zu 50% zusätzliche Leistung durch die PV-Anlage erzielen. Allerdings ist unklar, ob der Strom im Jahr 2025 noch acht Cent pro kWh kosten wird oder ob es das EEG dann noch geben wird.

Möchte der Betreiber den Eigenverbrauch erhöhen, kann er dies durch den Einsatz von modulierenden Heizstäben, den Betrieb der Anlage zur Kälteerzeugung, etwa für eine Hallenklimatisierung, oder das Laden von Elektrofahrzeugen mit dem von der Ladestation erzeugten Strom tun. Die Betreiber können auch ein Energiemanagementsystem mit einem Batteriespeichersystem einrichten, was eine weitere Möglichkeit ist, den Anteil der Elektrofahrzeuge zu erhöhen.

Bei der Nutzung einer Solarcloud fungiert das Stromnetz als Speicher, was Stadtwerken oder Energieversorgern neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Wird ein solches System digital als Energieprodukt betrieben, könnten Entnahmen von Stromkonten deutschlandweit zeitgleich erfolgen.