Wird die Einspeisevergütung wieder steigen?

Wird die Einspeisevergütung für PV Anlagen wieder steigen?

Wer Anfang der 2000er Jahre eine Photovoltaikanlage installierte, speiste in der Regel den gesamten Solarstrom in das öffentliche Netz ein, anstatt ihn zu nutzen. Hintergrund ist, dass damals die Einspeisevergütung für neu installierte Anlagen bei rund 50 Cent pro Kilowattstunde lag, was einen rentablen Betrieb trotz hoher Anschaffungskosten ermöglichte. Diese Förderung wird für ältere Anlagen demnächst auslaufen.

Die Einspeisevergütung für Solarstrom ist eine wichtige Einnahmequelle für private Eigentümer, auch wenn sie weiter sinkt. Die aktuellen Fördersätze der Bundesnetzagentur sehen wie folgt aus: Wer bis Ende August 2021 eine Photovoltaikanlage installiert, kann mit einer Einspeisevergütung von 7,36 Cent pro kWh rechnen. Der Eigenverbrauch von Solarstrom ist dagegen längst rentabler!

Die Einspeisevergütung wird im Jahr 2021 für rund 10.000 PV-Anlagen auslaufen

Die Förderung für Photovoltaikanlagen läuft nach 20 Jahren plus den Monaten des Inbetriebnahmejahres aus. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft werden bis 2021 10.000 Photovoltaikanlagen installiert. Bis 2026 wird sich die Zahl um das 20-fache erhöhen, und in den Jahren 2029 bis 2032 wird eine große Zahl von Anlagen nicht mehr gefördert. Mehr als eine Million Solaranlagen werden bis 2033 ihre Förderung verlieren.

Wie kann man die alten Solaranlagen möglichst rentabel am Laufen halten? Denn Anlagen sind technisch immer in der Lage für einen Nachfolgebetrieb, glauben Solarcluster-Experten. Solarstrommodule haben eine Lebensdauer von 30 Jahren und mehr.

Solarenergie selbst nutzen

Um die Anlage rentabel zu halten, sollten die Eigentümer auf Eigenverbrauch von Solarstrom umsteigen. Bei kleineren Aufdach-Solaranlagen, deren Stromerzeugung mit dem Stromverbrauch der Bewohner vergleichbar ist, ist in der Regel nur ein kleiner Umbau des Zählerschranks erforderlich.

Bei abgeschriebenen Kleinanlagen kostet der Solarstrom vom Dach nur zwei bis vier Cent pro Kilowattstunde (kWh). Hinzu käme eine anteilige EEG-Umlage von etwa 2,7 Cent pro kWh (Solaranlagen mit weniger als zehn Kilowatt installierter Leistung, die noch die Einspeisevergütung erhalten, sind von dieser Regelung ausgenommen, danach werden 40 Prozent der EEG-Umlage fällig). Wer jetzt Solarstrom für elektrische Geräte im Haus nutzt, der rund 5,5 Cent pro kWh kostet, und nicht Netzstrom kaufen muss, der rund 26 Cent pro kWh kostet, spart rund 20 Cent pro kWh.

Stromspeicher tragen zur Steigerung des Eigenverbrauchs bei

Mit Batteriespeichern kann der Eigenverbrauch noch weiter gesteigert werden. Bis zu 70 % der Aktien des Unternehmens könnten verkauft werden. Bei Solaranlagen, die nicht mehr förderfähig sind, können Hausbesitzer schnell feststellen, ob sich ein Speichersystem rechnet. Wenn der Solarstrom aus dem Speicher den Netzstrombezug ersetzt, ergibt sich der bereits erwähnte Gewinn von netto gut 20 Cent pro kWh, erklären die Berater. Bei einer Lebensdauer von zehn Jahren und 250 Zyklen pro Jahr könnten so 510 Euro an Stromkosten eingespart werden.

Ist bereits ein E-Auto vorhanden, ist die Erhöhung des Eigenverbrauchs besonders vorteilhaft. Eine zweite Investition ist an dieser Stelle nicht nötig. Wenn ein Elektroauto den durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 26 Cent pro kWh netto nutzt, liegen die Fahrtkosten pro 100 Kilometer bei rund fünf Euro. Die Kosten für das ausgewählte Beispielauto würden weniger als einen Euro pro 100 Kilometer betragen, wenn es mit den firmeneigenen Solarzellen betrieben würde. Überschüssiger Solarstrom könnte von den Eigentümern an spezialisierte Stromverbraucher verkauft werden. Erste Unternehmen, die mit kleinen Anlagen erzeugten Strom verkaufen, sind bereits entstanden.

Solarstrom kostet weniger: Warum er immer noch eine gute Investition ist

Die Abschaffung der Solar- oder PV-Deckelung, wie die Einspeisevergütung genannt wird, hat im vergangenen Jahr bei vielen Bauherren große Sorgen ausgelöst. Lohnt es sich noch, in Photovoltaik zu investieren? Mit welchen Photovoltaik Einspeisevergütungen und Subventionen ist zu rechnen, und wie sehen die langfristigen Aussichten aus?

Wer glaubt, dass die Photovoltaik hierzulande uninteressant ist, der irrt. In Deutschland scheint die Sonne lange und intensiv und erzeugt zwischen 850 und 1.120 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Bevor man sich mit der Photovoltaik beschäftigt, sollte man einige Dinge beachten. Kosten, Art, Größe und Leistung der Anlage sind nur einige Beispiele.

Eine eigene Solarstromanlage hat immer noch eine Reihe von Vorteile

Ganz einfach: Je größer die Anlage ist, desto niedriger ist die Einspeisevergütung. Gemessen am aktuellen Strompreis lohnt sich eine PV-Anlage jedoch langfristig. Der aktuelle Preis liegt laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh bei etwa 32 Cent pro Kilowattstunde (letzte Berechnung Januar 2021).

Nimmt man die Umlagevergütung und andere staatliche Förderungen als Basis und vergleicht den langfristigen finanziellen Vorteil mit dem normalen Strompreis, wird der langfristige finanzielle Vorteil schnell deutlich. Auch ohne die Einspeisevergütung spart jede durch Photovoltaik erzeugte Kilowattstunde dem Betreiber Geld. Je nach Anlage kann bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh eine Ersparnis von bis zu 1.100 Euro pro Jahr erzielt werden. Und eines ist sicher: Die Stromkosten steigen.