Neubau – Energieeffiziente Dämmung, Außenputz und die Vorteile

Besteht auf Neubauten eine Solar- bzw. Photovoltaik-Pflicht?

Ja, seit 2017. Die Installation von Solarenergieanlagen ist jetzt für alle neuen Gebäude mit einer Nutzfläche von mehr als 70 m² vorgeschrieben. In diesem Fall müssen mindestens 4 % der Dachfläche für Solar- oder Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung zwischen 15 und 100 kWp zur Verfügung stehen. Welche Dimensionierung eine Photovoltaikanlage erfordert, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Für ein Einfamilienhaus empfehlen wir eine Anlagengröße von 25 kWp (3.000 kWh). Für gewerbliche Gebäude muss die Dimensionierung mithilfe eines Energiebilanzmodells berechnet werden.

Warum neben einer Photovoltaikanlage auch die Außendämmung eine Rolle spielt?

Außendämmung hat den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Solaranlagen jederzeit an fast allen Gebäuden angebracht werden kann. Dadurch senkt die Dämmung die Heizkosten weiter und macht dich unabhängig von schwankenden Energiepreisen. Durch die steigenden Energiepreise und immer häufigeren Stromausfällen können Photovoltaikanlagen eine sinnvolle Investition sein. Außerdem ist das System nur so effizient wie sein schwächstes Glied. Wenn deine Gebäudehülle nicht gut gedämmt ist, kann keine noch so große Menge an Solarkollektoren diese Tatsache ausgleichen.

Worauf sollte man bei einer energieeffizienten Außendämmung achten?

Im Prinzip hast du zwei Möglichkeiten: Mineralwolle oder Polyurethan-Dämmung. In beiden Fällen wird ein Hochleistungsprodukt benötigt, das die strengsten Bauvorschriften erfüllt und sich in der Praxis bewährt hat. Seit Mai 2013 ist bei Neubauprojekten keine EPS-Dämmung (expandiertes Polystyrol) mehr erforderlich. Mineralwolle besteht aus Glaswolle, die unter hohem Druck zu Platten oder flexiblen Matten geformt wird. Polyurethandämmung kann in flüssiger Form mit einer Schaumpistole aufgetragen werden. Das Ergebnis ist ein fester Dämmstoff, der nicht verrottet und Kondensation an der Innenseite der Gebäudehülle verhindert.

Polyurethan-Dämmung besteht aus zwei Schichten: Eine dampfdurchlässige Oberschicht, die Feuchtigkeit entweichen lässt und die Dämmung trocken hält, und eine stoßfeste Unterschicht, die Abrieb verhindert. Aus diesem Grund empfehlen wir die Verwendung von EPS-Dämmung ausschließlich bei zementgebundenen Untergründen. Polyurethan-Dämmung ist sehr beliebt geworden – nicht zuletzt, weil sie von vielen Architekten bevorzugt wird.

Wie verhindere ich Feuchtigkeit und Schimmel im Neubau?

Um Feuchtigkeit zu verhindern, muss der Wasserdampf entweichen können. Die oberste Schicht der EPS-Dämmung hilft dabei, denn sie lässt die Feuchtigkeit in der Gebäudehülle ins Freie entweichen. Auf diese Weise bleiben deine Wände innen trocken und du kannst Feuchtigkeit durch Kondensation vermeiden – ein häufiges Problem beim Bau neuer Häuser. Solltest Du Schimmel in deinen Wänden haben, besteht die Gefahr, dass sich Schimmelsporen im ganzen Haus verbreiten. Deshalb empfehlen wir, vor dem Aufbringen des Innenputzes eine feuchtigkeitsdichte Membran über die EPS-Dämmung zu legen.

Was ist bei der Anbringung einer Außendämmung zu beachten?

Zusätzlich zu den üblichen Trockenbauarbeiten dauert das Anbringen einer Außendämmung etwa drei Tage. Wir empfehlen, die Dämmung erst nach dem Schließen der Gebäudehülle anzubringen, da dies Kältebrücken verhindert und den Wärmeverlust verringert. Wenn du ein älteres Haus restaurierst, bieten wir einen besonderen Service an: Wir entfernen den alten Stuck und bringen Mineralwolle zwischen den Ziegeln an. Auf diese Weise erhält deine Außenwand zwei Dämmschichten – das spart Energie und verhindert Feuchtigkeit.

Wieviel Heizkosten kann man mit einer energieeffizienten Außendämmung sparen?

Wenn dein Haus noch nicht gedämmt ist, sind die Einsparungen enorm. Du kannst damit rechnen, mehr als 40 Prozent deiner Heizkosten zu sparen, wenn du eine EPS-Dämmung mit einer dampfdurchlässigen Deckschicht anbringst. Wenn du außerdem hochwertige Fenster und Türen einbaust, kannst du weitere Energieeinsparungen von bis zu zehn Prozent erzielen.

Bei Neubauten mit energieeffizienter Dämmung sparst Du bis zu 80 Prozent an Heizkosten, weil der Wärmeverlust um zwei Drittel reduziert wird. Zu diesem Zweck empfehlen wir den Einbau von luftdichten Fenstern und Türen.